Ein Bild für den Lokaljournalismus?
Ein See in der brandenburgischen Einöde. Kein Fischer oder Ausflügler verirrt sich mit seinem Kahn dorthin, selten fliegt ein Habicht darüber hinweg. Der Stechlinsee, wie ihn Theodor Fontane am Anfang seines Alterswerks „Der Stechlin“ beschreibt, ist ein Sinnbild für Ruhe und Abgeschiedenheit, ja sogar für Provinzialität. Aber manchmal wird er lebendig:
„Das ist, wenn es weit draußen in der Welt, sei´s auf Island, sei´s auf Java, zu rollen und zu grollen beginnt oder gar der Aschenregen der hawaiischen Vulkane bis weit auf die Südsee hinausgetrieben wird. Dann regt sich´s auch hier, und ein Wasserstrahl springt auf und sinkt wieder in die Tiefe. Das wissen alle, die den Stechlin umwohnen, und wenn sie davon sprechen, so setzen sie wohl auch hinzu: „Das mit dem Wasserstrahl, das ist nur das Kleine, das beinah Alltägliche; wenn´s aber da draußen was Großes gibt, wie vor hundert Jahren in Lissabon, dann brodelt´s hier nicht bloß und sprudelt und strudelt, dann steigt statt des Wasserstrahls ein roter Hahn auf und kräht laut in die Lande hinein.“
Man muss Fontanes Roman nicht mögen, man darf sich bei der Lektüre sogar langweilen. Als Bild für die Rolle des Lokaljournalismus trifft seine Beschreibung des Stechlinsee in meinen Augen sehr gut: Alle globalen und nationalen Entwicklungen wirken sich in irgendeiner Form auch in der eigenen Kleinstadt, im Stadtteil, aus. Dies aufzuzeigen ist für mich eine der Herausforderungen für guten Lokaljournalismus, jenseits von Schützenfesten und Kaninchenzüchtervereinen.
“Raunheim hat vollkommen sein Gesicht verloren”
Heimatspaziergang mit dem Schauspieler Walter Renneisen, erschienen in “Rüsselsheimer Echo” vom 1. Oktober 2016
Raunheims Schüler lernen in Hessens größter Grundschule”
“Rüsselsheimer Echo” vom 14. Oktober 2016
“So ist es Schiedsfrau in Raunheim zu sein: Die Gartenzaun-Dramen”
“Rüsselsheimer Echo” vom 12. Oktober 2016
“Mehr als nur Comedy”
Die Kölner Improtheater-Szene. “Kölnische Rundschau” vom 1. März 2016
“Mülheimer Stimmen nach Birlikte”
“Kölner Wochenspiegel” vom 18. Juni 2014
“Frieden steckt im Konjunkturtief”
“taz” vom 26. März 2005
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“Familie ist populär”
taz” vom 3. Februar 2006
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