Anreise Köln-Kiel-Klaipeda

Warum eigentlich Richtung Nordosten?

Wenn ich als Kind im Schulatlas in den Karten stöberte, faszinierten mich vor allem die merkwürdigen Formationen von Küste und Meer entlang der Ostsee mit ihren merkwürdigen Namen „Kurische Nehrung“, „Frische Nehrung“, und die dazugehörigen Haffs.

Die Briefmarkensammlung meiner Grundschulzeit enthielt uralte Briefmarken eines Landes, das es damals nicht mehr  (oder noch nicht wieder) gab: „Latvija“, vermutlich aus den Jahren der Unabhängigkeit nach dem Ersten Weltkrieg. Wer weiß, welcher Vorfahr sie als Kind von Briefumschlägen herunter gedampft hat? Briefmarken zu sammeln war allerdings damals noch  ein Hobby für gestandene Männer.

Wenn ich später mit Freunden den ESC, damals noch „Grand Prix“ verfolgte, hatten die kleinen Länder an der Ostsee nach dem Fall des eisernen Vorhangs die Sympathien aller und als Estland 2001 als erstes ehemaliges Ostblockland den ESC gewann, witzelten wir darüber wie jetzt im kleinen Tallinn alles „drunter und drüber“ gehen sollte.

Sympathien für kleine Nationen mit Sprachen, die auf der Welt kaum jemand spricht, Neugier auf Länder, die sich obwohl oder gerade weil sie jahrhundertelange Fremdherrschaften erdulden mussten, ihre kulturelle Identität bewahrt haben und Neugier auf die alten Hansestädte, die von einem Völkergemisch geprägt waren könnte ich erst einmal als Reisemotiv aufzählen.

In diesem Jahr hat es, nach dem Besuch einiger anderer Sehnsuchtsorte, also geklappt und wir erkunden die früheren weißen Flecken auf der Landkarte höchstselbst. Von Köln geht es mit dem eigenen Auto nach Kiel, von dort nach Klaipeda. Die Kurische Nehrung und Thomas Manns ehemaliges Sommerhaus sind die ersten Ziele.

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